Basel
1593 -
Bad Schwalbach
1650
Matthäus Merian d. Ältere, am 22.09.1593 in Basel geboren, gilt als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Verleger des 17. Jahrhunderts. Er stirbt am 16.06.1650 in Schwalbach.
Zunächst lernt der junge Merian das Handwerk der Glasmalerei, wendet sich jedoch früh der Radierkunst zu. Nachweisbar ist er ab 1610 bei Dietmar Meyer in Zürich in der Lehre und arbeitet bereits 1611 für den Herzog von Lothringen. In den Jahren 1612-15 ist Merian für den französischen Hof tätig, bevor er wieder nach Basel zurückkehrt.
Im Anschluss an seine Reisen durch Schwaben, Augsburg und vielleicht auch nach Nürnberg beginnt Matthäus Merians Arbeit in Oppenheim im Verlag von Jan Theodor de Bry (gest. 1623), seinem späteren Schwiegervater.
Zusammen mit de Bry arbeitet Merian anschließend zwei Jahre in Heidelberg, bevor er mit seiner Familie im Jahr 1620 nach Basel zurückkehrt. Ebenfalls mit de Bry gibt Matthäus Merian die "Großen und Kleinen Reisen" heraus und versieht sie zum Teil mit neuen Abbildungen.
Nach einer Umsiedlung nach Frankfurt im Jahr 1624 widmet sich Merian zunächst vorwiegend dem Verlagsgeschäft und beschränkt seine Tätigkeit als Radierer überwiegend auf die Titelblätter seiner Verlagswerke sowie einige Flugblätter und Prunkbilder für das habsburgische Kaiserhaus. Zu dem Werk "Icones biblicae" (1625-27), für die "Historische Chronika" (1630) und die "Archontologia cosmica" (1638) von J. L. Gottfried entwirft Matthäus Merian Titelblätter und zahlreiche Illustrationen, die er häufig durch Mitarbeiter ausführen lässt.
Berühmt wird Merian durch seine seit 1640 für Martin Zeilers "Topographia Germaniae" angefertigten Städteansichten, die von hohem dokumentarischen Wert sind. Hierzu fertigt er für die ersten 12 Bände 1012 Kupferstiche nach eigenen und fremden Vorlagen an.
Ebenfalls von großem Bekanntheitsgrad sind seine Illustrationen für das "Theatrum Europaeum" (5 Bände mit 545 Kupferstichen). Die beiden zuletzt genannten Werke werden nach Matthäus Merians Tod von seinen Söhnen Matthäus d. J. (1621-87) und Kaspar (1627-86) fortgesetzt.
Die Pflanzen- und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian (1647-1717) ist eine Tochter aus zweiter Ehe.
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